Je mehr wir bereits wissen, desto leichter lernen wir dazu. Und zwar auf diesem Wissensgebiet (zu diesem Thema). Alles, was wir jemals gelernt haben, ist Teil unseres metaphorischen Wissens-Netzes. Jede Wissens-Einheit stellt quasi einen Faden dar, der mit zahlreichen anderen vernetzt ist. Natürlich gibt es in diesem Wissens-Netz auch Löcher, also Stellen mit weniger Wissens-Fäden.  So mag das Wissens-Netz eines Quantenphysikers sicher weit mehr „Quantenphysik-Fäden“ aufweisen als das Wissens-Netz eines Gärtners (sofern dieser kein Hobby-Physiker ist). Dieser aber besitzt zahlreiche Fäden über Gartenbau: Da werden die meisten Quantenphysiker wohl eher ein Loch haben …

Die Anzahl der Assoziationen, die uns zu irgendetwas einfallen, hängt immer von unserem (derzeitigen) Wissens-Netz ab. Man weiss, dass jedes einzelne Neuron Verbindungen zu Tausenden anderen Neuronen haben kann.  Sie aber bestimmt die Menge unserer Reaktionen, die unsere Umwelt als „intelligent“ oder besonders „kreativ“ wahrnimmt. Wer sein Wissens-Netz vergrößert, vermehrt automatisch auch den assoziativen Reichtum, der ihm entspringen kann! Das Potenzial für intelligente oder kreative Reaktionen nimmt dabei ebenfalls zu. Woraus Sie sehen, dass sowohl Intelligenz als auch Kreativität „wachsen“ können. Darüber hinaus können wir beide aber noch vermehren, wenn wir mit Hilfe von Denk-Techniken (z. B ABC Listen) die Ausbeute der vorhandenen Wissens-Fäden dramatisch erhöhen.

Bei neunen Lerngebieten müssen immer zuerst die längs-Fäden gespannt werden, das ist mit viel Gedankenaufwand verbunden. Wir können uns bei neuen Lerninhalten erste Hilfsfäden spannen, wenn wir im Inhaltsverzeichnis des Textes “herumschnüffeln” und Bildunterschriften sowie Begriffe im Stichwortverzeichnis lesen.   Erst nach und nach können

 

weitere Querfäden verwoben werden und das Netz wird immer dichter. Je mehr wir wissen, desto besser können wir denken. je mehr wir wissen, desto leichter lernen wir hinzu. Nur was wir einordnen / kategorisieren können, können wir auch lernen.  Wissensfäden gibt es nicht vom auswendig lernen, sondern nur vom Kapieren. Alles, was wir einmal bewusst kapiert haben, kann später nicht durch den Mülleimer unser Gehirn “verlassen”, sondern wandert in unser gigantisches Archiv. So kann es auch wieder Reaktiviert werden.

Unser Wissens-Netz enthält auch viel kulturelles Erbe.

Beispiel: Typische erste Assoziationen.

Notieren sie den ersten Einfall, den sie bei folgenden Begriffen haben:

1. Eine Blume:___________________

2. Eine Farbe:___________________

3. Ein Werkzeug:_________________

4. Ein Musikinstrument:____________

 

80-90% antworten wie folgt:

1: Rose

2: rot ( gefolgt von blau)

3: Hammer

4: Klavier (gefolgt von Geige)

 

Weitere Informationen dazu siehe Wissenskurve
und
Trainingskurve .

 

Diese Information stammen von Vera Felicitas Birkenbihl, deutsche Managementtrainerin und Sachbuchautorin.

Das Wissensnetz

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